16.03.2004 - Gefahrgutunfall in Hameln
Das wichtigste in Kürze:
Einsatzbeginn | Dienstag, 16. März 2004 - 22:04 Uhr |
Einsatzort | Hameln, Kuhbrückenstrasse |
Einsatzkräfte | FF Hameln, ABC-Zug, UZ |
Einsatzstichwort | Gefahrgutunfall |
Lagemeldung der ersten Kräfte | Halle mit Salzsäuredämpfen gefüllt |
Lagemeldung des Einsatzleiters | - |
Verletzte Personen | keine |
Sachschaden (laut Polizei) | nicht ermittelt |
Einsatzende | Mittwoch, 17.03.2004 - 03:30 Uhr |
Sonstiges | - |
Am Dienstag, den 16. März 2004 kam es bei einem Hamelner Waggonbaubetrieb in der Kuhbrückenstrasse zu einem Gefahrgutunfall mit dem Stoff Methyltrichlorsilan. Dieser Stoff ist stark ätzend und brennbar. Bei Kontakt mit Feuchtigkeit und Wasser bildet der Stoff Salzsäure und reagiert sehr heftig.
Bei Reinigungsarbeiten an einem Kesselwagen wurden Stoffreste in ein 200-Liter-Fass umgefüllt, die dann zu Salzsäuredämpfen reagierten. Daraufhin wurde um 22:40 Uhr durch die Arbeiter der Firma die Feuerwehr alarmiert.
Zunächst wurde das Gebiet grossräumig abgesperrt; als dann klar war, um welchen Stoff es sich handelte, wurde der Absperr-Radius durch die Einsatzkräfte auf 100 Metern reduziert. Aus der unmittelbaren Umgebung des Fasses wurde ein weiterer Kesselwagen mit einer Seilwinde entfernt, um in die Nähe des Fasses zu gelangen. In diesem Wagen befanden sich ebenfalls Rückstände des Gefahrstoffes, daher wurde er luftdicht verschlossen. Mit einem Greifer der Feuerwehr wurde das havarierte Fass in ein luftdichtes Überfass umgesetzt, um weitere Emissionen zu verhindern. Das Fass wurde am Folgetag durch die Firma fachgerecht entsorgt.
Währenddessen wurde mit Hilfe eines Hydroschildes und C-Rohren die ätzenden Dämpfe niedergeschlagen. Die Messtrupps der Feuerwehr haben mehrere Messungen in der Nähe der Einsatzstelle sowie im weiteren Bereich durchgeführt. Sämtliche Ergebnisse lagen unterhalb der Nachweisgrenze. Daher bestand keine Gefahr für die Bevölkerung; von Warnmassnahmen konnte abgesehen werden. Die zwei Arbeiter, die sich in unmittelbarer Nähe der Kesselwagen aufgehalten hatten, wurden vorsorglich zur Beobachtung ins Krankenhaus gefahren. Sie konnten das Krankenhaus aber bald wieder verlassen.
Im Einsatz waren die FF Hameln mit 1/55, die Spezialisten der Kreisfeuerwehr mit 1/60, sowie das PK Hameln und umliegenden Dienststellen mit 1/20 und die TEGU 1/1 = 1/139 Einsatzkräfte.
Vorbereiten des ABC-Einsatzes... | .während das Hallentor mit Hydro-Schild gesichert wird |
Später kommt noch ein C-Rohr zum Einsatz | Einweisung in die Lage |
Das Fass steckt im gelben Überfass... | ...und wird durch Vollschutzträger entfernt |
Der Domdeckel des Kesselwagens wird verschlossen | ..nach dem Einsatz werden die Anzüge dekontaminiert |
Bilder 5-8 mit freundlicher Genehmigung der FF Hameln