15.11.2006 - Zwei Einsätze am selben Haus in einer Nacht

Das wichtigste in Kürze:

 

 Einsatzbeginn Mittwoch, 15. November 2006  -  00:43 Uhr
 Einsatzort Bad Pyrmont, Bahnhofstraße
 Einsatzkräfte FF Bad Pyrmont in 1/24
 Einsatzstichwort "Wohnungsbrand" - später "Es brennt im Keller"
 Lagemeldung der ersten Kräfte -
 Lagemeldung des Einsatzleiters -
 Verletzte Personen keine
 Sachschaden (laut Polizei) 10.000,-- Euro
 Einsatzende Mittwoch, 15. November 2006  -  04:15 Uhr mit einer Stunde Unterbrechung
 Sonstiges Die Polizei ermittelt wegen vorsätzlicher Brandstiftung

 
Ortswehr Bad Pyrmont musste innerhalb von zwei Stunden zweimal ausrücken

Zwei Brände innerhalb von gut zwei Stunden riefen in der Nacht zum 15. November die Schwerpunktfeuerwehr Bad Pyrmont auf den Plan und sorgten für eine schlaflose Nacht. In einer ehemaligen Pension an der Bahnhofstraße von Bad Pyrmont brannte es zunächst in einem Schlafzimmer, zwei Stunden und fünf Minuten später in einem Heizungsraum, in dem auch Gerümpel lagerte. Beide Male gibt die Polizei als Ursache vorsätzliche Brandstiftung an. Der angerichtet Sachschaden wird auf 10.000 Euro geschätzt. Die sieben Bewohner des Hauses, das mal als Pension diente und jetzt zimmer- bzw. wohnungsweise vermietet wird, kamen bei den Bränden unverletzt davon.

 Das erste Feuer wurde um 0.43 Uhr gemeldet, „Wohnungsbrand“ hieß das Alarmstichwort. Als der Löschzug der Feuerwehr Bad Pyrmont vor Ort eintraf, hatten alle sieben Personen ihre Zimmer oder Wohnungen in dem Haus bereits verlassen. Vorsichtshalber wurden alle drei verqualmten Etagen nochmals durch Atemschutztrupps abgesucht, jedoch ohne das jemand gefunden wurde. Den eigentlichen Brand konnten die 25 eingesetzten Brandschützer mit Hilfe eines C-Rohres schnell löschen. Im Schlafzimmer eines Mieters im Obergeschoss brannte ein Bett. Da der Mann nicht zu Hause war, hatten die Flammen bereits auf den Holzfußboden übergegriffen. Ermittler der Polizei stellten fest, dass die Wohnungstür aufgebrochen und der Brand vorsätzlich gelegt worden war. Der Einsatz konnte nach rund einer Stunde abgeschlossen werden.

 

 Die Aktiven der Ortswehr hatten wahrscheinlich gerade wieder Schlaf gefunden, als um 2.48 Uhr der nächste Alarm kam. Die Meldung für dasselbe Objekt lautet jetzt: „Es brennt im Keller“. Die wiederum 25 Einsatzkräfte fanden ein Feuer in einem von außen zugänglichen Heizungsraum vor, in dem sich ein Heizöltank und jede Menge Gerümpel befand. Hier war nach Ermittlungen der Polizei die hölzerne Außentür in Brand gesetzt worden. Das Feuer hatte bereits auf das leicht brennbare Gerümpel im Innern übergegriffen und auch das Plastikgehäuse des Heizöltanks war bereits teilweise geschmolzen. Neben einem C-Rohr musste auch ein Schaumrohr einsetzen werden, um vermutlich auslaufendes Heizöl zu löschen. Da bei der Absuche des Kellers das Explosionswarngerät eines Atemschutztrupps anschlug, wurde die Einsatzstelle kurzfristig geräumt und durch die Stadtwerke vorsichtshalber die Gaszufuhr abgestellt. Das Ex-Warngerät schlug dann nicht mehr an. Nach rund eineinhalb Stunden war auch dieser Einsatz beendet. Für die Bewohner des Hauses wurde nach dem zweiten Brand ein Ausweichquartier organisiert. Die Ermittlungen des Kriminalen Ermittlungsdienstes bei der Polizei Bad Pyrmont zu den Brandstiftungen dauern an. Geprüft wird unter anderem, ob bei den Taten Brandbeschleuniger verwandt wurde.

 

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Erster Einsatz... ...im Obergeschoss
   
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Zweiter Einsatz... ...im Heizungskeller


Text und Fotos: KPW Friedrich W. Thies