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Verbandsversammlung 2009

Die Mitgliederzahlen im Auge behalten

 

Verbandesversammlung 2009 in Lauenstein / 5791 Einsätze im Jahr 2008
Ehrengästen zollten Arbeit der Feuerwehr Respekt / Wahlen zu Beisitzern

Eine Bilanz des abgelaufenen Jahres gezogen, in die Zukunft geblickt und Ehrungen vorgenommen, das wurde auch in diesem Jahr wieder auf der Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Hameln-Pyrmont, der in der Mehrzweckhalle Lauenstein durchgeführt wurde.

 

Die zahlreichen Ehrengäste, darunter der Landtagsabgeordnete Otto Deppmeyer, der stellvertretende Landrat Torsten Kellner, Salzhemmendorfs Bürgermeister Martin Kempe und Polizeipräsident Hans Wargel zollten den Feuerwehren Respekt für ihren Einsatz für die Allgemeinheit. In den Grußworten von Otto Deppmeyer war es vor allem die im vergangenen Jahr eingeweihte erste Kooperativen Regionalleitstelle (KRL) in Hameln, bei der Otto Deppmeyer von einer „einzigartigen Erfolgsstory“ sprach. Auf einen Sicherheitsgewinn für den Bürger machte Polizeipräsident Weigel in diesem Zusammenhang deutlich. Er erklärte aber auch, dass sich die Landkreise Schaumburg und Nienburg auf der Feuerwehrebene zu seinem Bedauern wohl nicht der Hamelner Leitstelle anschließen würden.

 

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In seinem Bericht ging Kreisbrandmeister Frank Wöbbecke auf die Mitgliederzahlen im Bereich der aktiven Brandschützer ein. Hier gab es wieder einen leichten Rückgang von 23 auf nunmehr 3578 Aktive. „Dies geschieht allerdings im Gleichschritt mit dem Rückgang der Bevölkerung. Wie in den Vorjahren kommt auf 44 Einwohner im Landkreis eine Feuerwehrmann“, so der Kreisbrandmeister. Ein Augenmerk sollte allerdings auf die Altersstruktur gerichtet werden. Wöbbecke: „Allein die Hälfte der Aktiven sind im Alter zwischen 28 und 50, 18 Prozent sogar über 50 Jahre. Daher scheiden sie in absehbarer Zeit aus dem aktiven Dienst aus. Wenn wir dafür kein Nachwuchs finden, wird die Zahl der Aktiven deutlich sinken.“ Daher sollten sich alle Ortswehren intensiv um den Nachwuchs bemühen. Neben Jugendwehren, in denen man aber erst ab zehn Jahren Mitglied werden kann, wird daher die Gründung von Kinderfeuerwehren angeregt, in denen auch jüngere Kinder bereits an die Feuerwehrarbeit herangeführt werden soll. Immerhin fünf dieser Kinderwehren gibt es bereits in Höfingen, Eimbeckhausen, Oldendorf, Hagen und Osterwald.

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Eine Bilanz des Einsatzgeschehens zog der stellvertretende Kreisbrandmeister Frank Müller. Zu 5791 Einsätzen mussten die 116 Feuerwehren im vergangenen Jahr ausrücken. „Ein Großteil dieser Einsätze bezieht sich auf Hilfeleistungen. In dieser Zahl sind aber auch knapp 3000 Rettungsdienst- und Krankentransporteinsätze enthalten, die die hauptberufliche Wachbereitschaft der Feuerwehr Hameln fährt“, erläuterte Frank Müller. Die Anzahl der Brandeinsätze lag mit 387 um 36 höher als im Jahr 2007. Die Großbrände haben sich von 17 auf 12 weiter reduziert. Der stellvertretende Kreisbrandmeister ging auf einige Einsätze besonders ein, etwa dem Brand eines Stallgebäude in Wahrendahl, Schuppen-, Scheunen-, Wohnhausbrände in Hameln, Hamelspringe, Wallensen oder Weibeck, wo an Heilig Abend eine Wohnung brannte, sowie einem Feuer im Ahoi Bad in Bad Pyrmont. Unwettereinsätze gab es am 22. Juni, als ein Blitz in ein Wohnhaus in Rodenbeck einschlug und das Anwesen vernichtet, in Bad Münder, wo ein kurzer Tornado wütete. Am 3. Juli gingen zwei schwere Gewitter über den Landkreises nieder. 37 Feuerwehren mit insgesamt 740 Kameradinnen und Kameraden waren im Einsatz. Am 8. August ein erneutes Unwetter mit 250 Brandschützer aus 21 Ortswehren im Einsatz. Ein Großbrand vernichtete am 2. August die Lagerhalle eines Autoverwerters in Rumbeck. Frank Müller: „Den medienwirksamsten Einsatz hatte wir sicher am 15. Oktober beim Absturz eines Segelflugzeugs in einem Waldgebiet bei Bisperode, bei dem es der Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Oldendorf gelang, die 16-jährige Piloten unversehrt zu retten.“

 

Der Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen, Reinhard Meyer, war nicht nur nach Lauenstein gekommen, um Ehrungen vorzunehmen und sich zu verabschieden, da er altersbedingt aus seinem Amt ausscheidet. Reinhard Meyer hatte auch erfreuliche Nachrichten aus Berlin mitgebracht. Die Führerscheinregelung wird vom Gesetzgeber in der Form überarbeitet, dass insbesondere jüngere Feuerwehrmitglieder, die bislang aufgrund ihres „einfachen Pkw-Führerscheins“ nur Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen fahren durften, in Zukunft auch Einsatzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen bewegen dürfen. Da viele Einsatzfahrzeuge die höhere Gewichtsgrenze erreichen, musste bisher eine erneute Führerschein-Prüfung mit einer höheren Klassifizierung abgelegt werden, was erhebliche Kosten für die Kommunen mit sich brachte. Nun soll es ein vereinfachtes Verfahren geben, dessen Modalitäten allerdings noch nicht genau feststehen. Die Ausnahmegenehmigung gilt dann aber nur für Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge.

 

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Bevor es zu den Ehrungen im Rahmen des Kreis- und Landesfeuerwehrverbandes kam, beförderte Kreisbrandmeister Frank Wöbbecke den stellvertretenden Abschnittsleiter Ost, Thomas Küllig, zum Ersten Hauptbrandmeister. Weiterhin wurde Antonio Rohde mit dem Ehrenzeichen der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr durch den Kreisjugendfeuerwehrwart Christian Beermann ausgezeichnet, da dies beim Kreisjugendfeuerwehrtag im Februar nicht erfolgen konnte.

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Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Frank Wöbbeck, zeichnete schließlich mit der Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes Hameln-Pyrmont den Werkoberbrandmeister Michael Schlie (Werkfeuerwehr Aerzener Maschinenfabrik) und Brandmeister Hans-Rudolf Kriks (Holtensen) aus. Vizepräsident Reinhard Meyer ehrte mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber Hauptbrandmeister Volker Winkelhake (Bereitschaftsführer Katastophenschutz), Hauptbrandmeister Heinz Jürgen Klapper (Hachmühlen), Oberlöschmeister Heiko Wöhler (Oldendorf) und den Erster Hauptfeuerwehrmann Dirk Ossenkop (Oldendorf). Eine besondere Ehrung wurde abschließend dem Dezernatsleiter Gerhard von Zobeltitz bei der Kreisverwaltung zu Teil. Für sein besonderes Engagement über seine Arbeit hinaus wurde er zum Ehrenmitglied des Kreisfeuerwehrverbandes Hameln-Pyrmont ernannt. Eine Auszeichnung, die ihn nicht nur überrascht habe, sondern auch sehr stolz mache, erklärte von Zobeltitz.

 

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Bei Wahlen wurden zu Beisitzern im Kreisfeuerwehrverband neu gewählt der Stadtbrandmeister Hameln, Gerhard Rathing, und der Gemeindebrandmeister Salzhemmendorf, Walter Wiegmann. Wiedergewählt in diesem Amt wurden der Gemeindebrandmeister Aerzen, Eckhard Bode, und der Gemeindebrandmeister Coppenbrügge, Walter Schnüll. Zum neuen Kassenprüfer wählte die Versammlung Michael Schlie aus Aerzen. Außerdem wurde beschlossen, den nächsten Verbandstag am Freitag, 4. Juni 2010, in Zusammenhang mit dem Zeltfest zum 120-jährigen Bestehen der Ortsfeuerwehr in Lachem durchzuführen.

Bericht: Friedrich-Wilhlem Thies, KPW

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