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Einsätze der Gemeindefeuerwehr Emmerthal ab 15. Okt. 2013 (15.10.2013)

Uwe Bosselmann - Gemeindepressewart Emmerthal - Mehrere Brandeinsätze hatte die Gemeindefeuerwehr Emmerthal seit Mitte Oktober abzuarbeiten. Neben einem implodierten Fernseher, der ein Haus unbewohnbar machte, beschäftigt eine Serie von Brandstiftungen die Kameraden und die Polizei. Ohne größeren Schaden velief ein Entstehungsbrand in einer Scheune in Lüntorf. Eine Zeitungszustellerin hatte um kurz nach drei Uhr in der Früh Brandgeruch und leichten Funkenflug an der Scheune festgestellt. Sie rief den Landwirt, der nach einer kurzen Besichtigung die Leitstelle alarmierte. Einsatzleiter Kay Leinemann, der schnell am Einsatzort eintraf, erhöhte die Alarmierungstufe auf „Feuer 2“. In der Scheune lagern rund 150 Tonnen Weizen und 45 Tonnen Raps. Die Wehren aus Kirchohsen, Welsede und die Atemschutzüberwachung Amelgatzen sowie die Drehleiter aus Bad Pyrmont wurden nachalarmiert und verstärkten die Kräfte aus Lüntorf und Grohnde Mit dem Schnellangriff führten die Kameraden aus Lüntorf währenddessen die erste Brandbekämpfung durch. Nach ihrem Eintreffen übernahmen die Kameraden aus Bad Pyrmont aus dem Korb die Brandbekämpfung. Mit Einreißhaken öffneten sie die Dachhaut, um die Balken besser ablöschen zu können. Nach Angaben von Einsatzleiter Kay Leinemann waren lediglich 1200 Liter Löschwasser notwendig, um den Brand zu löschen. Aufgrund der Lage des Brandherdes fielen einige Brandreste in das Rapssilo. Die Kameraden aus Lüntorf unterstützten den Landwirt dabei, das Silo zu leeren, die Temperatur zu überprüfen, Reste heraus zu suchen und damit den größten Teil des Rapses zu retten. Mit Hilfe eines Zimmermeisters wurde der frei stehende Giebel abgesichert. Nach der Begutachtung durch die Versicherung und Polizei, ist von Brandstiftung auszugehen.

Ein implodierter Fernseher war der Auslöser eines Zimmerbrandes in Kirchohsen. Eine Bewohnerin bemerkte den Brand und meldete sich sofort beim stellvertretenden Gemeindebrandmeister, der in direkter Nachbarschaft wohnt. Dichter Rauch verkinderte, dass er zum Brandobjekt vordringen konnte. Die alarmierten Wehren Kirchohsen, Grohnde und Amelgatzen (Atemschutzüberwachung) brachten den Fernseher unter PA ind Freie, löschten den Brand, der schon auf die Wände übergegriffen hatte, schnell ab. Durch einen Drucklüfter wurde die Wohnung entraucht. Sie war aber durch die Rauch- und Brandgase zum damaligen Zeitpunkt nicht bewohnbar. Verletzt wurde niemand. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 20.000 EURO.

 

Wenige Tage später löste eine Polizeistreife Alarm aus. Sie hatte einen unklaren Feuerschein auf einem Gelände unweit der Landesstraße 429 zwischen Grohnde und Welsede gesehen. Die Leitstelle löste um 22.43 Uhr Alarm für Grohnde aus. Bereits beim Eintreffen stand ein Vereinsheim im Vollbrand. Sofort wurden Wehren nachalarmiert. Auch der Vorsitzende des Vereins wurde benachrichtigt und musste mit ansehen wie das Heim mitsamt dem Inventar, darunter zwei Rasenmähertraktoren und Sportgeräte ein Raub der Flammen wurden. Drei Gasflaschen bargen die Kameraden, eine für den Grill sowie eine leere und eine gefüllte. Da die Wasserversorgung nur über Tanklöschfahrzeuge möglich war, wurden die Wehren Kirchohsen, Lüntorf, Börry, Hämelschenburg Bad Pyrmont und Ottenstein nachalarmiert und brachten im Pendelverkehr Löschwasser zum TLF, das direkt an der Landesstraße 429 stand und die fünf C- Rohre und ein B- Rohr über eine rund 200 Meter lange Strecke versorgte. 110 Kameraden davon 12 PA- Trupps bekämpften den Brand, der zwischen der Fassade und Innenverkleidung immer wieder aufflammte. Um die versteckten Brandnester zu finden, wurde auch die Wärmebildkamera eingesetzt und die Fassade aufgerissen. Die Kriminalpolizei nahm ihre Ermittlungen auf und geht von Brandstiftung aus. Nach rund vier Stunden können die Kameraden die Einsatzstelle verlassen. Die Polizei geht von Brandstiftung mit einem Schaden von 10.000 EURO aus.

 

Bereits am nächsten Abend, ebenfalls um ca 22.45 Uhr, wurden die Wehren Kirchohsen, Grohnde und Amelgatzen (Atemschutzüberwachung) zu einem Brand eines Transporters gerufen. Hinter der Halle eines ehemaligen Motorenwerkes, die nun eine Autowerkstatt beheimatet, stand beim Eintreffen der Kameraden ein dort abgestellter Lieferwagen im Vollbrand. Darin gelagerte Fässer explodierten in der Folge. Aufgrund der Nähe des Transporters zur Halle, griff das Feuer auf die 15 mal 60 Meter große Halle über und beschädigte die Fassade. Mit einem C- Rohr und einem Schaumangriff bekämpften die Kameraden den Brand, konnten aber nicht verhindern dass der Lieferwagen ausbrannte. Die Halle konnte vor weiteren Schaden bewahrt werden. Vorsorglich wurde die Untere Wasserbehörde benachrichtigt. Da der Transporter bereits vor einiger Zeit abgestellt wurde und die Batterie ausgebaut war, geht die Polizei von Brandstiftung aus und nahm Ermittlungen auf.

 

Die Serie der mutmaßlichen Brandstiftungen in der Gemeinde Emmerthal setzt sich leider fort. In Welsede zündete der Täter oder die Täter eine Scheune an, die mit zum Rittergut gehört. Bereits beim Eintreffen der ersten Kräfte stand die Scheune im Vollbrand. Die Bretter der Wände waren schon verbrannt, nur das stabile Fachwerk stand noch. Sofort wurden die Wehren aus Welsede, Amelgatzen, Hämelschenburg, Kirchohsen alarmiert. Die Drehleiter und ein Löschfahrzeug aus Bad Pyrmont unterstützte die Brandbekämpfung. Zur Wasserversorgung wurden zwei Leitungen von der Emmer gelegt und eine Leitung aus einem Hydranten. Zusätzlich wurden die Wehren Grohnde, Börry, Lüntorf, Emmern, Hagenohsen und Voremberg mit ihren wasserführenden Fahrzeugen nachalarmiert um Einsatzkräfte abzulösen. Insgesamt waren 129 Kräfte im Einsatz. Neben Stroh und Heu verbrannten ein Anhänger und ein Oldtimer. Nachdem das Fachwerk abgelöscht war, brachte ein Trecker das Stroh und Heu ins Freie. Dort wurde es abgelöscht.

Bei dem Einsatz machte sich der kurze Dienstweg sehr positiv bemerkbar. Spontan organisierte der DRK Ortsverein Welsede seine Mitglieder, die Kaffee kochten und Schnittchen für die Einsatzkräfte schmierten. Erst gegen 3.45 Uhr war der Brand gelöscht. Am folgenden Abend wurde die Wehr Welsede zu Nachlöscharbeiten an der Ruine erneut gerufen. Verletzt wurde bei den Löscharbeiten ein Feuerwehrmann. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf.

 

Zwei Tage später schlug der oder die Brandstifter erneut zu. An der alten Bundesstraße 83 zwischen Kirchohsen und dem Kernkraftwerk steckte oder steckten der oder die Täter eine 50 Meter breite, zehn Meter lange und rund sechs Meter hohe Strohmiete mit 280 Großballen an. Um 21.53 Uhr wurde der Brand bemerkt und sofort Alarm für Kirchohsen, Grohnde, Amelgatzen, Hagenohsen und Börry ausgelöst. Die Miete stand im Vollbrand. Da Funkenflug die nahe gelegene Biogasanlage gefährdete, übernahm die Stützpunktwehr Börry den Schutz der Anlage und besprühte diese bis in die Morgenstunden mit Wasser. Vier 500 Meter lange Leitungen versorgten die acht C-, ein B- Rohr und den Wasserwerfer des LF. Die Löscharbeiten konnten aus der Nähe nur unter PA durchgeführt werden. Zudem schützten die Kräfte zwei Bäume, die dicht an der Miete staden. Um das Stroh endgültig abzulöschen mußte es ausgebreitet werden. Ein Lader des Landwirts half bei dieser Arbeit. Allerdings war der Acker aufgrund des Löschwassers aufgeweicht. Versuche, das Stroh mit dem Wasserwerfer abzulöschen schlugen fehl. So musste das Stroh mühsam per Hand auseinander gezogen werden, wobei ein Trecker mit Frontlader es aus der Miete holte. Dies bedingte, das neben den erwähnten Wehren nacheinander Emmern, Hämelschenburg, Welsede, Lüntorf, Latferde, Frenke, Hajen, Brockensen, Esperde und Bessinghausen nachalarmiert wurden um die PA- Trupps und Einsatzkräfte abzulösen. Die DRK- Bereitschaft Marienau baute bereits in der Nacht einen Küchenwagen auf, um die Kräfte mit Essen und heißen Kaffee zu versorgen. Erst in den Vormittagsstunden konnten zwei der B- Leitungen abgebaut werden und gegen 11.30 Uhr rückten die letzten Einsatzkräfte ab. Insgesamt waren 185 Kameraden aus Emmerthal beteiligt. Um 13.06 war der Einsatz beendet. Das Stroh war bis diesen Zeitpunkt abgelöscht worden.

 

Zeitgleich im Wechsel gab es auch im Flecken Aerzen mehrere Brandstiftungen. Derzeit konnte die Polizei noch keinen Täter ermitteln.

 

Emmerthal. Ein Todesopfer forderte ein Unfall auf der L 431 zwischen Emmern und Hämelschenburg. Eine Fahrerin aus Emmerthal (28) befuhr die Landesstraße in Richtung Hämelschenburg. Aus bislang ungeklärter Ursache kam sie nach rechts von der Fahrbahn ab und fuhr rund 60 Meter auf dem Grünstreifen. Ihr gelang es, ihren Opel Agila wieder auf die Straße zu lenken. Allerdings fuhr sie in Richtung Fahrbahnmitte. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, lenkte sie wieder nach rechts. Dabei geriet sie erneut auf den Seitenstreifen und lenkte gegen. Bei diesem Manöver verlor sie die Kontrolle über ihr Auto, das sich querstellte, direkt vor den Ford Kuga eines Bad Pyrmonters (41). Dieser befuhr die Landesstraße in Richtung Emmern und hatte keine Chance dem querstehenden Agila auszuweichen. Der Kuga bohrte sich tief in die Beifahrerseite des Opel. Durch den Aufprall wurde der Agila einige Meter auf einen Acker katapultiert. Die Fahrerin wurde dabei aus dem Auto geschleudert. Da der Ford mit drei Personen besetzt war, neben dem Fahrer eine Beifahrerin (48) und ein Insasse (38), löste die KRL Großalarm aus. Sechs Ärzte aus Hameln, Bad Pyrmont und Bodenwerder, zahlreiche Rettungsassistenten sowie die Schwerpunktwehr Kirchohsen rückten zur Unfallstelle aus. Am Unfallort kämpften die Ärzte um das Leben der jungen Frau. Sie erlag später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Die Beifahrerin und der Insasse des Ford wurden schwer verletzt, der Fahrer erlitt einen Schock.Während der Rettungsarbeiten und der Spurensicherung der Polizei blieb die Landesstraße fünf Stunden gesperrt.

 

Ohr. Großalarm für die Wehren Kirchohsen, Ohr, Grohnde und Amelgatzen (Atemschutzüberwachung) sowie den Gefahrgutzug des Landkreises und den ABC- Dienst aus Marienau löste KRL nach dem Gaswarnalarm im Institut für Solarenergieforschung Hameln/ Emmerthal in Ohr aus. In der Mittagszeit hatten in einem besonders gesicherten Forschungslabor drei automatische Gaswarnsensoren ausgelöst. Das Institut wurde umgehend evakuiert. Unter Vollschutzanzügen erkundete ein Trupp die Lage im Bereich vor dem Labor. Im Labor wurden erhöhte Werte von Phosphin und Diboran in der Raumluft angezeigt. Beide Gase ist sehr giftig und können über die Haut aufgenommen werden. Nach kurzer Zeir sanken die Werte auf Normalwert. Ein weiterer Trupp überprüfte, ob die Ventile der Druckgasflaschen im Labor geschlossen waren. Da dies positiv bestätigt wurde, kommt als Ursache eine Leitugsundichtigkeit in Frage. Eine weitere Möglichkeit der Ursache könnte gewesen sein, dass ein unbekannter Stoff von außen angesogen und die Anlage dadurch aktiviert wurde. Das Institut wurde dem Betreiber übergeben und das Labor gesperrt. Während des Einsatzes war die Bevölkerung nicht gefährdet.

 

Grohnde. Durch einen technischen Defekt brannte auf dem Wirtschaftsweg zwischen Grohnde und Kirchohsen ein kleiner Dreiseitenkipper des Bauhofes der Gemeinde Emmerthal komplett aus. Der Fahrer (48) war mit Laub aus dem Park Grohnde auf dem Weg in die Kompostierungsanlage Kirchohsen, als er im Spiegel eine Rauchentwicklung an seinem Multicar feststellte. Der Fahrer hielt das Fahrzeug an, sofort schlugen Flammen aus dem Raum zwischen Fahrerhaus und Kippbrücke. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte aus Grohnde stand das Fahrzeug bereits im Vollbrand. Daneben wurde die Atemschutzüberwachung Amelgatzen alarmiert. Mit Schaum wurde der Kipper abgelöscht. Die Gemeinde holte einen Bagger, um das Laub abzuladen. Die Polizei fand rund 250 Meter vor der Brandstelle Teile des Getriebes. Rund 30 Liter Diesel und 60 Liter Hydraulikoel verbrannten oder liefen aus. Um eine Umweltgefährdung durch den Schaum und Brandreste auszuschließen, wurde die Untere Wasserbehörde benachrichtigt. Die Straße wurde im Anschluß durch eine Spezialfirma intensiv gereinigt. Am Multicar entstand ein Totalschaden von rund 5000 EURO.

 

Frenke. Eine Lötarbeit löste in Frenke einen größeren Einsatz der Wehren Frenke, Börry, die Atemschutzüberwachung Amelgatzen sowie Kirchohsen mit dem LF und dem ELW aus. Ein Hausbesitzer (58) hatte in seiner Garage eine Lötarbeit beendet. Dabei hatte sich unbemerkt brennbares Material entzündet. Kurze Zeit später, nach dem er die Garage verlassen hatte, drang dichter Rauch aus der Garage und dem Haus. Der Hausbesitzer löschte sofort mit einem Feuerlöscher, Nachbarn alarmierten die Feuerwehr. Die Ortswehr Frenke löschte letzte Reste mit der Kübelspritze. Unter PA untersuchten drei Trupps die Räume. Die mitalarmierte Stützpunktwehr Börry brauchte keinen weiteren Löschangriff durchzuführen. Sie stellte Atemschutzgeräteträger. Von der Stützpunktwehr Kirchohsen wurde das LF 20 angefordert, um mit darauf verlasteten Wärmebildkamera eventuell vorhandene Glutnester zu finden. Dies bestätigte sich nicht. Mit einem Lüfter wurde das Gebäude entraucht. Verletzt wurde niemand, insgesamt entstend ein Schaden von rund 1000 EURO. Insgesamt waren 1/38 Kräfte im Einsatz.


Unter Atemschutz werden die Räume untersucht. Leichter Rauch dringt noch aus dem Gebäudetrakt. Größerer Sachschaden entstand nicht


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