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Übung | Bahnunfall, Bus gegen Güterzug, Massenanfall von Verletzten (17.05.2014)

Jörg Jörg Grabandt - Medienbetreuer der Kreisfeuerwehr Hameln-Pyrmont - Die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, die Kreisfeuerwehr Hameln-Pyrmont und der DRK Kreisverband Weserbergland e.V. führten heute eine gemeinsame Großübung durch. Das technische Hilfswerk Ortsgruppe Hameln war als Übungsleitung und Gegenstelle für die übenden Kräfte mit eingebunden.  Das Übungsszenario sah ein „größeres Schadensereignis“ im Bereich Salzhemmendorf-Lauenstein vor.

 

Auf der Landesstraße 425 war es am dortigen unbeschrankten Bahnübergang zu einer Kollision zwischen einem Linienbus und einem Güterzug gekommen, nachdem der Busfahrer ein Rotlichtsignal missachtet hatte. Im Linienbus wurden neben dem Busfahrer 6 Fahrgäste getötet; 30 weitere Mitfahrer im Bus wurden leicht- bzw. schwerverletzt.

Durch die Kollision war im letzten Waggon des Güterzuges mehrere 1000-Liter- Flüssigkeitstanks beschädigt worden. Aus dem entstandenen Leck traten zunächst nicht bekannte Gefahrstoffe aus. Diese Ausgangslage war eine Nachstellung eines jederzeit real möglich werdenden Unfallgeschehens. Die Alarmierung der Feuerwehr- und Rettungskräfte  erfolgte um 10:11 Uhr. Aufgrund der ersten Meldungen wurde von der Leitstelle die Alarmierungsstufe „Massenanfall von Verletzten“ ausgelöst.

Zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr, des DRK und der Polizei fuhren daraufhin den Übungsort an, ohne zu wissen, dass es sich um eine Übung handelt. Letztendlich arbeiteten vor Ort und im Hintergrund 86 Kräfte der Feuerwehr, 120 des DRK, 8 Notfallseelsorger und 50 Einsatzkräfte der Polizei Hand in Hand zusammen, um diese Lage bewältigen zu können. Ein besonderer Fokus lag gerade hier auf die Zusammenarbeit der eingesetzten Organisationen untereinander und miteinander.

Großes Interesse zeigten daher insbesondere der Polizeipräsident der Polizeidirektion Göttingen Robert Kruse und der Landrat des Landkreises Hameln-Pyrmont Tjark Bartels, unter deren Beobachtung die weiteren Aktivitäten der einzelnen Einsatzorganisationen abliefen.

 

Die Feuerwehr begann mit der Rettung von verletzten Personen und der Bergung getöteter Personen. Nebenher mussten sich Feuerwehrkräfte um die austretenden Gefahrstoffe kümmern, den Stoff identifizieren und deren Gefährlichkeit ermitteln. Eine Dekontaminierungsanlage für die Verletzten und die Einsatzkräfte wurde aufgebaut; ein Transportstop für Verletzte wurde verhängt, um an der Einsatzstelle die Übersicht über die Verletzten Personen zu behalten Die Rettungskräfte des DRK und der Schnelleinsatzgruppe übernahmen unter der Führung des Leitenden Notarztes bzw. des Organisatorischen Leiters Rettungsdienst (OrgL) die Sichtung, Einteilung und verletzungsgerechte Erstversorgung der Verletzten.

Neben den Verkehrslenkungsmaßnahmen und dem Einrichten von Straßensperren hatte die Polizei die Aufgaben, Unfallursachenforschung zu betreiben, Verletzte und Tote zu identifizieren, Angehörige zu benachrichtigen und über das eingerichtete Bürgertelefon Hinweise entgegen zu nehmen und ebenfalls Angehörige zu informieren.

Die Übungsvorbereitungen begannen bereits im Dezember des letzten Jahres. Umfangreiche Vorbereitungen mussten getroffen werden, um dieses möglichst echt dargestellte Szenario realisieren zu können. Die Darstellung von Verletzten erfolgte durch ehrenamtliche Kräfte des DRK; Zeugen und Angehörige der Opfer, die Anrufe für die Hinweisaufnahme simulierten, wurden durch Bachelor-Studenten der Polizei gespielt.

Ein Fazit kann erst nach Auswertung durch die Übungsbeobachter und Schiedsrichter und nach der Übungsnachbereitung gezogen werden. Vorab kann aber schon gesagt werden, dass die Verantwortlichen durchweg von einem positiven Übungsergebnis ausgehen. Insbesondere die gute Zusammenarbeit der einzelnen Einsatzabschnitte und der hohe Motivationsgrad der Übenden aller teilnehmenden Organisationen sind dabei hervorzuheben; sowohl in der Vorbereitung als auch während der Übung selbst. Die aus der Übung resultierenden Verbesserungsmöglichkeiten fließen in zukünftige Einsätze ein und sorgen für noch mehr Professionalität bei der Bewältigung solcher Großschadenslagen.

 

Übungsende war offiziell gegen 15:00 Uhr danach aufräumen und verlasten der Ausrüstung und Verpflegung. Das Essen (Erbsensuppe und Würstchen) wurde vom DRK bereitgestellt. Die Versorgungsgruppe der Kreisfeuerwehr lieferte schon während des Einsatzes und zur Verpflegung danach Kaltgetränke.


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