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Wohnhausbrand in Kirchohsen (10.04.2014)

Jörg Grabandt, Medienbetreuer der Kreisfeuerwehr Hameln-Pyrmont - Am Donnerstag, 10.04.2014 wurde die FF Kirchohsen gegen 08:24 Uhr zu einem Wohnhausbrand in die Straße „An der alten Fähre“ gerufen. Dort war aus bislang ungeklärter Ursache ein Feuer in einer Gaststätte mit Wohnung ausgebrochen.

 

Bei Brandausbruch befanden sich drei Personen im Gebäude: Ein 43 Jahre alter Mann, eine 26 Jahre alte Frau und ein 4jähriges Mädchen. Alle drei konnten sich über eine bereitgestellte Leiter aus dem ersten OG ins Freie retten, bevor die Feuerwehr eintraf. Während der Mann unverletzt blieb, wurden Mutter und Tochter vorsorglich in ein Krankenhaus zur weiteren Untersuchung gebracht.

Nachdem klar war, dass keine Personen mehr in Gefahr waren, konzentrierten sich die Arbeiten der Feuerwehr auf die Brandbekämpfung. Es galt, eine weitere Ausbreitung des Brandes auf den restlichen Teil des Gebäudes, in dem die Wohnung lag zu verhindern. Ebenso musste eine unmittelbar an das Brandobjekt grenzende Scheune vor den Flammen geschützt werden.

Die Einsatzkräfte drangen unter Atemschutz in das Gebäude vor und versuchten, das Feuer in den Griff zu bekommen. Sehr schnell war klar, dass hier viele Atemschutzgeräteträger gebraucht werden würden. Neben den eingesetzten Kräften aus der Gemeinde Emmerthal wurde auch Alarm für die Feuerwehr Hameln ausgelöst, die mit Drehleiter und vielen Atemschutzgeräteträgern die Einsatzstelle ansteuerten.

 

Der Einsatz in dem Fachwerkhaus mit Lehmschlagdecken hatte mehrere Gefahrenpunkte aufzuweisen: zunächst war bekannt, das im Gebäude mehrere Gasflaschen lagerten, die geborgen werden mussten. Des Weiteren sogen sich die Lehmdecken mit jedem Liter Löschwasser voll und wurden immer schwerer, so dass die Gefahr des Einsturzes für die Kameraden im Innenangriff ab einem gewissen Punkt zu groß wurde. Einsatzleiter Kay Leinemann ließ das Gebäude räumen und ordnete den Einsatz nur noch von außen an. Von der auf der


 angrenzenden Scheune verbauten Photovoltaik-Anlage ging eine weitere Gefahr aus, da die Einsatzkräfte mit plötzlich auftretenden hohen Spannungen rechnen mussten. Ein Monteur der Herstellerfirma nahm die Anlage daher zur Sicherheit außer Betrieb.

Mit Hilfe der Drehleiter wurde eine Riegelstellung zu der Scheune aufgebaut und diese erfolgreich vor der großen Hitze und den Flammen und Funkenflug geschützt.

 

Die größte Schwierigkeit bereitete den Einsatzkräften jedoch die Bauweise des Fachwerkhauses: das Feuer konnte sich quasi unsichtbar und ungehindert in den Zwischendecken und sogar in den Wänden ausbreiten, da auch hier mit Stroh und Lehm „gedämmt“ worden war. Zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebäudes eine gängige Methode, die für ein sehr angenehmes Raumklima sorgt; Für den Feuerwehreinsatz aber den großen   Nachteil der Brandausbreitung mit sich bringt.

 

Nach mehreren Stunden war das Feuer zwar unter Kontrolle, (d.h. es konnte sich nicht weiter ausbreiten) in den Decken und Wänden herrschten nach Messungen mit der Wärmebildkamera immer noch Temperaturen von über 200 Grad Celsius. Im betroffenen Gebäudeteil bestand Einsturzgefahr bzw. waren Geschoßdecken schon teilweise eingestürzt. Es gab also keine Möglichkeit, an die unzähligen Brandherde heranzukommen, daher entschloss sich der Einsatzleiter nach Rücksprache mit der Versicherung zum Teilabriss des Gebäudes. Ein Abbruchunternehmen wurde zur Einsatzstelle gerufen, um die Löscharbeiten zu Ende führen zu können. Mit Hilfe eines Baggers wurde das Gebäude Stück für Stück abgetragen, bis gegen 17:20 Uhr „Feuer aus!“ gemeldet werden konnte. In den neun Stunden des Einsatzes bis dahin waren 17 Trupps unter Atemschutz an den Löscharbeiten beteiligt. Es ist geplant, eine Brandwache über Nacht an der Einsatzstelle zu belassen, um mögliche Rückzündungen frühzeitig bekämpfen zu können.


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